«Die Unschärfe der Welt» von Iris Wolff

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Ein schmaler Roman voller packender Geschichten: «Die Unschärfe der Welt» verzeichnet mal karg, mal wuchtig die Geschicke mehrerer Generationen von Banater Schwaben. Iris Wolff entstammt selbst der deutschsprachigen Minderheit in Rumänien. 1985 übersiedelte sie mit ihrer Familie nach Deutschland. Damals war sie acht. Nur schon deshalb ist ihr Blick zurück nicht nostalgisch. Eher fragt sie in ihrem nunmehr vierten Roman danach, was wir von uns und anderen überhaupt wissen können. «Die Unschärfe der Welt» ist eine manchmal fast schon wissenschaftliche Vermessung von individueller und kollektiver Erinnerung, gefasst in eine poetische Tiefenbohrung. Wunderschöne, klare Bilder, die Hartes und Weiches vereinen, fassen Schicksale, die geprägt sind von politischen Umwälzungen, persönlichen Tragödien, Verfehlungen, Zivilcourage, Eigenwille, Lebenshunger und Verbundenheit mit der Scholle. Sie erzählen, was es heisst, Wurzeln in der «letzte(n) Ecke der Welt» zu haben, eine eigene Sprache unter vielen Sprachen, eine eigene Geschichte unter vielen Geschichten. Mit Iris Wolff spricht Franziska Hirsbrunner. Buchhinweis: Iris Wolff. Die Unschärfe der Welt. Klett-Cotta Verlag, 2020.

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