Episode 159: Marnie, 1964

Ein Filmarchiv - Podcast autorstwa Brockmann & Ecke

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Psychologie im Kino ist kein einfaches Unterfangen, und auch bei Hitchcock ist es am Ende Kino-Psychologie, mit der die titelgebende Marnie in die gesellschaftliche Norm gezwängt werden soll, um sie von ihrem zwanghaften Verhalten und der Angst vor Sex zu „heilen“, gerne auch mit dem Nebeneffekt, aus einer selbstbestimmten Persönlichkeit eine passende Ehefrau zu machen. Die aus Armut stammende Kleptomanin wird dabei vom Upperclass-Erben Mark bearbeitet, der sie wie ein wildes Tier domestizieren will und dabei vor nichts zurückschreckt. Gespielt wird der Unsympath von Sean Connery, dem es gelingt mit seiner jungen Rollengeschichte zu spielen und immer wieder das Publikum dazu zu bringen, trotz seines Handelns bei ihm zu bleiben. Marnie, sein Opfer, wird von Tippi Hedren dargestellt, die eine ebenso fantastische Leistung dagegenhält. Hitchcock spielt dabei mit den Erwartungen seines Publikums, das innerlich auf eine Romanze der beiden Stars wartet, aber eine düstere, radikal subjektiv gestaltete Noir-Geschichte zu sehen bekommt, die filmisch mit der Präzision eines Großmeisters gestaltet wird.

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