Thomas Kruse: Wir werden im Sommer neue Tiefs an der Börse sehen

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Der Nikkei erlebt den stärksten Absturz an einem Tag seit 37 Jahren, Tech-Aktien schmieren teils um 20 Prozent ab, die Volatilität schießt historisch kräftig in die Höhe – und doch kehrten die Börsen nach nur wenigen Tagen Turbulenzen Anfang Mai schnell zur Normalität zurück. War es das schon an Korrektur, nach der Super-Hausse der vergangenen Monate? „Nein, das denke ich nicht“, sagt Thomas Kruse, Chief Investment Officer von Amundi Deutschland im exklusiven Interview. „Ich rechne damit dass wir noch mal einen Rutscher nach unten bekommen werden über den Sommer – wahrscheinlich auch unter die Tiefs, die wir gesehen haben.“ Obwohl sich fundamental nicht viel verändert hat in den vergangenen Wochen, komme jetzt einiges ins Rutschen. Denn in der ersten Jahreshälfte hatten sich einige Einseitigkeiten an den Börsen herausgebildet, die zu einer Sorglosigkeit bei Investoren führten. Nicht nur der Hype rund um das Thema Künstliche Intelligenz, auch Donald Trump stand als fast schon sicherer Sieger der US-Wahl fest, genau wie ein Soft-Landing der US-Wirtschaft bei für längere Zeit hohen Zinsen. „Hier wird jetzt einiges korrigiert“, sagt Kruse. Es gibt doch Wahrscheinlichkeiten für eine Rezession in den USA und die Präsidentschaftswahlen sind wieder völlig offen. Auch wenn der Sommer eher heiß bleibt, ist es nicht ratsam für Anleger, jetzt den Aktien den Rücken zu kehren. Es könnte ein guter Herbst für Aktien werden. Die Rotation, die wir seit Juli sehen, dürfte dabei weiter gehen. Welche Märkte und Segmente jetzt spannend sind, welche Schwellenländer attraktiv sind und ob Japan sich jetzt wieder lohnt, verrät Kruse im Gespräch.

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