#80 mit Nina Jünemann Chief Strategy Officer bei GGH MullenLowe
What's Next, Agencies? - Podcast autorstwa Kim Alexandra Notz - Wtorki
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„Die Agentur-Welt war bekannt für „dicke Egos“ – das hat sich Gott sei Dank geändert.“ In der heutigen Folge von #WhatsNextAgencies spricht Nina Jünemann, Chief Strategy Officer der Hamburger Agentur GGH MullenLowe, mit Kim Alexandra Notz offen über das Thema Führung, zu dem sie selbst vor sechs Jahren wie die Jungfrau zum Kinde kam. Nina ist überzeugt: Moderne Führungspersonen sehen ihre Rolle in der Befähigung ihrer Leute – „Empowering People“. Sie vollführen den Spagat, ihren Mitarbeitenden zum einen hohe Ziele zu stecken, zum anderen ihnen für den Weg dorthin Autonomie und Unabhängigkeit zu gewähren – ohne sie sich selbst zu überlassen. Und wie immer liegt die Wahrheit in der Mitte. Als Führungsperson muss man führen. Man kann Führung nicht delegieren; dann duckt man sich weg. Moderne Führungspersönlichkeiten sehen sich als Mentor*innen und fragen: Was kann ich tun, um meine Mitarbeiter*innen dabei zu unterstützen, bestmögliche Ergebnisse zu erzielen, zu lernen und sich zu entwickeln? Zu diesem Zweck hören sie zu, beobachten, teilen ihre eigenen Erfahrungen – Erfolge wie Misserfolge – und nehmen Anteil. Offenheit, Vertrauen, Wertschätzung und Fehlertoleranz sind dabei wichtig. Aber das kann nicht das Einzige sein; irgendwann wird’s wackelpuddinghaft, und die Menschen fühlen sich im Stich gelassen. Nina geht es darum den Mittelweg zu finden: mit Klarheit und Fokus die große Linie vorgeben und vorleben, dabei dem/der Einzelnen maximal gerecht werden. Man muss als Führungsperson Menschen führen, die alle unterschiedlich sind, unterschiedlich arbeiten, unterschiedliche Ansprüche und Vorstellungen von „Führung“ und vor allem „geführt werden“ haben. Die Herausforderung ist, die große Linie beizubehalten und dabei die Unterschiedlichkeiten der Menschen einzubringen. Menschen, die in Agenturen arbeiten wollen, wollen grundsätzlich performen und haben ein hohes Maß an intrinsischer Motivation. Gleichzeitig sind sie nicht mehr so Selbstverbrenner-mäßig drauf wie vor zehn Jahren. Führung muss helfen, diese beiden manchmal gegeneinander arbeitenden Kräfte in Einklang zu bringen. Der Weg zum Ziel: Transparenz in der Kommunikation, Nachvollziehbarkeit der Entscheidungen, ein roter Faden, der sich durch alles zieht, eine Vision, die das Team mitträgt. Und totale Offenheit und Ansprechbarkeit. Das ist Nina‘s Meinung nach das, was zählt. Außerdem sprechen Kim und Nina über die unterschiedlichen Führungsstile im Führungstrio bei GGH, von Vorbildern in Sachen Führung und über die wichtige Rolle von Selbstreflektion.