Kann Mexiko Trump wirklich Kontra geben?
Wirtschaft Welt und Weit - Podcast autorstwa ntv / RTL+ - Czwartki

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Wenn US-Präsident Donald Trump nach Lateinamerika schaut, kommt Mexiko geografisch an erster Stelle: Beide Länder sind direkte Nachbarn und schon durch die über 3000 Grenzkilometer findet Mexiko aktuell viel Beachtung. Migration, Zölle und auch die Fentanyl-Problematik sind "zentrale Themen der Trumpschen Agenda", sagt Politologe Peter Birle: "Davon ist Mexiko mehr betroffen als jedes andere lateinamerikanische Land." Birle hat die internationalen Beziehungen Lateinamerikas genau im Blick. Mehr denn je ist für ihn dabei das Verhältnis zu den USA von Interesse. "Es gibt Regierungen, die haben sich sehr darüber gefreut, dass Trump die Wahlen gewonnen hat und andere, die sind damit nicht so richtig glücklich", sagt Birle, der schon seit vielen Jahren die Forschungsabteilung des Ibero-Amerikanischen Instituts in Berlin leitet. Auch wenn der Trump-Faktor ganz unterschiedlich ausfällt: "Grundsätzlich versuchen bislang alle, ein gutes Verhältnis zu den USA aufrechtzuerhalten", konstatiert Birle im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum steht derzeit stark im Fokus. Auch Peter Birle beobachtet ihren Umgang mit Trump sehr genau. Seiner Ansicht nach gelingt es Sheinbaum, sowohl die Souveränität Mexikos zu betonen als auch stetige Gesprächsbereitschaft zu signalisieren. So habe Mexiko etwa Drogenbosse an die USA ausgeliefert, möglichen Interventionen der USA auf mexikanischem Boden aber zugleich einen klaren Riegel vorgeschoben. Dazu sei die Verfassung ergänzt worden. "Trump hatte davon gesprochen, dass man ja auch militärisch gegen Drogenlabore in Mexiko vorgehen könne", erinnert Birle. Sheinbaum lasse "den Gesprächsfaden mit Trump nicht abreißen" und wahre dabei ihren Status als harte Verhandlungspartnerin. Kolumbien hingegen sei im Zollstreit mit Trump schnell eingeknickt, und auch Panama habe inzwischen Zugeständnisse gegenüber den USA gemacht. So habe Panamas Präsident José Raúl Mulino etwa kostenlose Durchfahrt für US-Militärboote durch den Panamakanal zugesagt, vor allem aber den Rückzug aus der chinesischen neuen Seidenstraße verkündet. Trump stößt sich bekanntlich an dem großen Einfluss Chinas in Lateinamerika. Dass Panama den USA in diesem Punkt entgegenkommt, ist für Birle "eindeutig ein Erfolg der Trumpschen Droh- und Erpressungspolitik". Doch Trump hat auch Fans in Lateinamerika, etwa in Argentinien und El Salvador. Javier Milei und Nayib Bukele, die Präsidenten dieser beiden Länder, sind laut Birle "richtige Trump-Freunde". Die Kettensäge etwa, mit der Javier Milei in seinem eigenen Wahlkampf radikale Kürzungen des argentinischen Staatsapparats angekündigt hatte, wurde zum Präsent für den Trump-Vertrauten Elon Musk. Bukele, der Präsident von El Salvador, stehe Trump vor allem in Fragen der Sicherheitspolitk "sehr nah", sagt Birle. Bukele hat im Zuge der Bekämpfung krimineller Banden große Gefängnis-Kapazitäten aufgebaut. Das Land ist nun zwar sicherer, doch haben dabei Beobachtern zufolge auch die demokratischen Strukturen stark gelitten. Birle erinnert im Podcast an Bukeles Vorschlag, Deportierte aus den USA "gegen ein gewisses Entgelt" aufzunehmen. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an [email protected]. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Wir verarbeiten im Zusammenhang mit dem Angebot unserer Podcasts Daten. Wenn Sie der automatischen Übermittlung der Daten widersprechen wollen, klicken Sie hier: https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.