Mythos Bismarck
Zugehört! Der Podcast des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr - Podcast autorstwa ZMSBw - Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr
Am 24. Mai 1941 versenkte die „Bismarck“ mit dem Schweren Kreuzer „Prinz Eugen“ im „Unternehmen Rheinübung“ den britischen Schlachtkreuzer „Hood“ - und ging selbst drei Tage später nach einer beispiellosen Jagd der Royal Navy in den Fluten des Atlantiks unter. Die Faszination um das damals modernste deutsche Schlachtschiff ist bis heute ungebrochen. Der britische Premierminister Winston Churchill war einer der ersten, der an der aufkommenden Mythenbildung mitwirkte. Er verlangte von der Royal Navy die Versenkung dieses dieses damals modernsten Schlachtschiffs, „whatever it costs!“. Und dies, obwohl die „Bismarck“ nur eines von sehr wenigen wirklich gefährlichen Schiffen der Kriegsmarine war. Insgesamt war die deutsche Flotte damals der britischen an Zahl deutlich unterlegen. Vom bis heute die „Bismarck“ umgebenden Mythos zeugt auch ihre mediale Wahrnehmung: Beinahe monatlich wiederholen Spartensender im Fernsehen ihre Dokumentationen über dieses mächtige Schiff. Und noch 2019 brachte die schwedische Heavy-Metal-Band Sabaton einen Song mit dem Titel Bismarck heraus. Tatsächlich geht es dem deutschen Schlachtschiff wie der „Titanic“ 1912: bei der Jungfernfahrt untergegangen, überlebt sie in der Erinnerung, von Mythen verklärt. In der 23. Folge von “ZUGEGHÖRT! der Podcast des ZMSBw„ Podcast beschreibt Fregattenkapitän Dr. Christian Jentzsch im Gespräch mit Fregattenkapitän Dr. Guntram Schulze-Wegener den Mythos dieses deutschen Schlachtschiff-Giganten, die Strategie, die zu der Atlantikoperation des Kampfverbandes führte, sowie den Verlauf des „Unternehmen Rheinübung“ und die Folgen für die deutsche Seekriegführung: Der Untergang der „Bismarck“ war faktisch nicht weniger als das Ende der deutschen Überwasserkriegführung im Zweiten Weltkrieg. Außer U-Booten hatte die deutsche Kriegsmarine in den folgenden Jahren nicht mehr viel zu bieten.